• Januar 2010

    Seit Dezember 2009 wird eine neue Abofalle im Internet beworben. Das neue Angebot nennt sich "top of software". Die des Englischen Mächtigen fragt sich da natürlich, was das eigentlich heißen soll, aber das ist ein anders Thema. Wer im Internet nach einer kostenlosen Software sucht, wird schnell fündig: einfach die gewünschte Software bei google eingegeben, den erstbesten Link geklickt, fertig!

    Der gelblich hinterlegte Teil bei den Suchergebnissen ist bezahlte Werbung, d.h.: jemand zahlt Geld dafür, dass dieses Such-Ergebnis sehr weit oben steht. Auch die Liste rechts ist bezahlte Werbung. Erkennbar sind diese Bereiche an dem Wort "Anzeige".

    Auf der Abbildung sehen wir gleich 5 verschiedene Werbungen. Alle landen bei irgendwelchen Abofallen. Der erste Link, Server-14.info, verweist auf my-downloads.de eines anderen Anbieters. Der zweite link, Software-Box.me, verweist auf Top of Software (TOS) der Antassia GmbH. Der Dritte auf abcload eines weiteren Anbieters. Rechts oben der erste, Server-40.com, verweist auf TOS, der letzte bezahlte Link, buero-anwendung.com, wieder auf my-downloads.

    Aber wer zahlt am Ende für die Links? Natürlich SIE! Und das geht wie folgt:

    Die Anmeldeseite

    Egal auf welchen Link Sie klicken - sie landen bei einer Abofalle, Die beworbene Seite verlangt eine Anmeldung mit Name und Adresse. Meist sieht es nach einer reinen Formalie aus, manchmal wird noch ein Gewinnspiel vorgetäuscht, um den Nutzer zur Anmeldung mit seinen echten Daten zu bewegen. Hier Klicken wir auf Software-Box und sehen nebenstehende Seite. Noch immer im Glauben, der Download sei kostenlos, gibt man seine Daten ein und will mit "Anmelden zum Download" einen Download der kostenlosen Büroanwendung starten.

    Wer sich diese genau ansieht,bemerkt oben links ein Logo "Top of Software" - obwohl man eigentlich bei Software-Box ist.

    Wer noch genauer hinsieht, bemerkt rechts in der Mitte bei den Informationen zum Betriebssystem ein Feld, in dem es heißt: "Durch Drücken des Buttons "Anmelden und zum Download" entstehen Ihnen Kosten von 96 Euro inkl. Mehrwertsteuer pro Jahr (12 Monate zu je 8 Euro). Vertragslaufzeit 2 Jahre."

    Da damit keiner rechnet, lesen sich die Wenigsten diesen Text durch, melden sich an und haben angeblich ein Abo, das sie nie wollten.


    Das Nachspiel

    Verbindung top of software und Opendownload

    Diese Abofalle ist noch zu jung, um Aussagen zu treffen, was danach passiert. Diese Falle ist auf der bekannten Opendownload der Content Services Ltd. (CSL) hervorgegangen - die Werbung für opendownload hat zeitgleich mit der Bewerbung für TOS aufgehört und wer ganz aufmerksam ist, findet in nebenstehenden Suchbild auch einen weiteren Beweis dafür, dass Top-of-Software aus Opendownload hervor gegangen ist:

    Vermutlich werden die Betroffenen am 15. Tag nach der Anmeldung eine Rechnung über 96 Euro per Email erhalten, nach weiteren 9 Tagen die erste Mahnung über 99 Euro und nach ca. einem Monat Briefpost vom Rechtsanwalt aus Osnabrück über 138 Euro inklusive Anwaltskosten.

    Wer das erste Jahr bezahlt, den wird im nächsten Jahr das selbe Prozedere erneut widerfahren, und wenn er nicht kündigt, dann noch ein drittes und viertes Jahr lang.

    Alle Schreiben sind insgesamt so gehalten, dass man als Leser davon überzeugt ist, einen Fehler gemacht zu haben, als man den Kostenhinweis nicht ordentlich durchgelesen hat. Man sieht sich zur Zahlung verpflichtet und zahlt. Die Gerichte sehen das freilich anders.


    Die Handlungsmöglichkeiten

    Wie geht man jetzt damit um? Am besten zahlen sie erst einmal nicht, sondern suchen sich Rat bei einem Rechtsanwalt, z.B. auf meiner kostenlosen Hotline (es fallen die üblichen Gebühren für einen Anruf nach Potsdam an).

    Wer will, kann sich Antworten auf die wichtigsten Fragen vorher in Ruhe durchlesen:

    Die Content Services Ltd. reagiert neuerdings positiv auf Widerrufsschreiben, wenn diese innerhalb von 14 Tagen nach der Anmeldung dort auf nachweisbarem Weg eingehen. Spätere Widerrufe werden hingegen nach wie vor ignoriert. Nutzen Sie für Zustellungen nicht deren Kontakformular, sondern senden Sie denen ein Fax mit Sendebericht (notfalls bei der Post) und heben Sie den Sendebericht auf. Die Faxnummern stehen in der Bestätigungs-Email und im Impressum. Oder: Einschreiben/Rückschein. Achtung! Senden Sie den Widerruf nicht an mich, sondern an die Content Services Ltd.