• Oktober 2016

    Bis zum 18. Oktober müssen die Gläubiger der insolventen Magellan Maritime Services GmbH ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter anmelden. Am gleichen Tag findet auch die erste Gläubigerversammlung in Hamburg statt. Dabei geht es u.a. auch um den Fortgang des Insolvenzverfahrens.

    Eine zentrale Frage dürfte ebenfalls Gegenstand der Gläubigerversammlung sein: Wer ist überhaupt Eigentümer der Container? Der Insolvenzverwalter vertritt die Auffassung, dass die Anleger keinen direkten Anspruch auf die Container haben und stützt sich dabei auf ein Gutachten, nachdem die Anleger nicht zu Eigentümern der Container geworden sind. Es gibt jedoch auch gegenteilige Auffassungen. Daran knüpft sich aber auch die Frage an, ob die Container der Insolvenzmasse zugeschlagen werden oder nicht. Das wiederum hat auch Auswirkungen auf die Insolvenzquote – nicht nur für die Anleger, sondern für alle Gläubiger der Magellan Maritime Services.

    Damit die Forderungen überhaupt im Insolvenzverfahren berücksichtigt werden können, müssen sie zunächst form- und fristgerecht bis zum 18. Oktober beim Insolvenzverwalter angemeldet werden.

    Rechtliche Einschätzung der Kanzlei Kreutzer, München: Insgesamt sind knapp 9.000 Anleger von der Insolvenz betroffen und für sie steht viel auf dem Spiel. Rund 350 Millionen Euro haben sie in die Magellan-Container investiert. Trotz der unklaren Lage sollten die Forderungen zur Insolvenztabelle unbedingt anmelden und ebenso wichtig ist auch die Gläubigerversammlung, bei der sich die Anleger auch vertreten lassen können. Mit welcher Quote die Anleger im Insolvenzverfahren rechnen können, ist noch völlig offen. Von finanziellen Verlusten muss aber wohl ausgegangen werden.

    Um die Verluste zu minimieren, können die Anleger auch zweigleisig vorgehen. Unabhängig vom Insolvenzverfahren können auch Ansprüche auf Schadensersatz geprüft werden. Diese können z.B. durch eine fehlerhafte Anlageberatung entstanden sein. Denn die Anleger hätten auch umfassend über Funktionsweise und Risiken ihres Investments aufgeklärt werden müssen. Inzwischen stellt sich auch die Frage, ob das Geschäftsmodell der Magellan Maritime Services überhaupt tragfähig war.