• Oktober 2015

    Die niedrigen Ölpreise erfreuen die Verbraucher. Die Nordcapital Offshore Fonds geraten durch den Ölpreisverfall offenbar in Schwierigkeiten. Denn die Fondsgesellschaften investierten in Schiffe, die zur Versorgung bzw. Positionierung von Öl-Plattformen dienen.
    Inzwischen sind mehrere Schiffe der Nordcapital Offshore Fonds beschäftigungslos. Daher wurden die Anleger der Nordcapital Offshore Fonds 1 und 5 schon aufgefordert, einen Vorratsbeschluss zum Verkauf der Schiffe zu fassen.
    Der 2007 aufgelegte Nordcapital Offshore Fonds 1 investierte in die drei Plattformversorgungsschiffe MS E.R. Kristiansand, MS E.R. Bergen und MS E.R. Arendal. Die beiden Letztgenannten sind derzeit ohne Beschäftigung. Das könnte sich auf die Liquidität der Fondsgesellschaft auswirken. Unterm Strich könnte sogar die Insolvenz stehen, wird unter Berufung auf Informationen von Nordcapital befürchtet.
    Nicht viel anders sieht es im Nordcapital Offshore Fonds 5 aus. Auch hier ist der Chartervertrag für das Fondsschiff AHTS MS E.R. Luisa ausgelaufen. Auch hier sollten die Anleger einen Vorratsbeschluss zum Verkauf des Schiffes treffen. Für den Nordcapital Offshore Fonds 4 wird derzeit offenbar ein Liquiditätssicherungskonzept entwickelt. Bei den Offshore Fonds 2 und 3 gebe es derzeit noch keine Liquiditätsprobleme.
    Für die Anleger der Nordcapital Offshore Fonds, insbesondere der Fonds 1 und 5, kann die Situation kritisch werden. Finanzielle Verluste sind zu befürchten. Schon die Vergangenheit zeigte, dass Schiffsfonds im starken Maß von der globalen konjunkturellen Lage abhängig sind. In Folge der Finanzkrise 2008 gerieten etliche Schiffsfonds in eine wirtschaftliche Schieflage und nicht wenige strandeten in der Insolvenz. Für die Anleger war das in der Regel mit hohen Verlusten verbunden. Daher empfiehlt die Kanzlei Kreutzer aus München den Anlegern der Nordcapital Offshore Fonds rechtzeitig ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen zu lassen.
    Daher gibt die Kanzlei Kreutzer folgende rechtliche Einschätzung ab: Auch wenn Schiffsfonds in den Beratungsgesprächen oftmals als sichere Geldanlage angepriesen wurden, haben die vergangenen Jahre mehr als deutlich gezeigt, dass dem nicht so ist. Schiffsfonds sind großen Risiken ausgesetzt. Da die Anleger in aller Regel unternehmerischen Beteiligungen erwerben, stehen sie damit auch im Risiko. Am Ende kann für sie der Totalverlust der Einlage drohen. Allerdings hätten die Anleger auch umfassend über die Risiken aufgeklärt werden müssen. Ist dies nicht geschehen oder hat die Bank ihre Rückvergütungen für die Vermittlung (Kick-Backs) verschwiegen, kann Schadensersatz geltend gemacht werden. Es ist daher zu empfehlen die Schadenersatzansprüche in jedem Einzelfall anwaltlich prüfen zu lassen.