• Mai 2012

    In den wesentlichen Schifffahrtsmärkten hat sich die Marktlage im Zuge der weltweiten Rezession 2008 - 2009 stark negativ verändert. Die erzielbaren Chartererträge haben sich reduziert und sind in vielen Bereichen massiv eingebrochen. Dieser Trend hat sich bis heue fortgesetzt.

    Zudem sind Teile der weltweiten Flotte nicht ausgelastet und liegen ohne Beschäftigung vor Anker. So spricht man von 10 % der Containerflotte, die derzeit vor Anker liegt.

    Nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers sind die Finanzierungsmärkte beeinträchtigt und ehemals führende Schiffsfinanzierer haben ihr Neugeschäft massiv zurückgefahren oder ganz eingestellt. Die Verkaufstransaktionen sind stark eingebrochen, weil selbst solvente Kaufinteressenten kaum Kredite erhalten oder nur zu hohen Finanzierungskonditionen. Mit etwas Verzögerung haben die Schiffspreise auf diese rückläufige Entwicklung der Einnahmen und den aktuellen Finanzierungsengpass reagiert. Derzeit sind (bei geringen Verkaufsumsätzen) deutliche Preisrückgänge in allen Segmenten festzustellen.

    Rückläufige Chartereinnahmen und sinkende Schiffswerte führen dazu, dass die in vielen Finanzierungsverträgen enthaltenen Bedingungen und Zusicherungen verletzt werden und laufende Kredite von den Banken fällig gestellt werden. Es werden den Fonds deutlich höhere Kreditkosten berechnet, die die schwache Ertragslage noch weiter belasten. Insbesondere bei Fonds, die über hohes Fremdkapital verfügen muss damit gerechnet werden, dass die stark rückläufigen Einnahmen nicht ausreichen werden, Zinsen und Tilgung zu erbringen und die Fonds notleidend werden können. Versteigerungen und Notverkäufe haben deutlich zugenommen und es kam zu Insolvenzen

    Im Zuge der guten Marktlage und hohen Einnahmenerwartung der Jahre 2005 bis 2008 wurde eine hohe Zahl von Neubauten in allen Schiffssegmenten bestellt. Folge dieses Booms ist ein erwarteter Anstieg der Schiffskapazität von 10 % bis 15 % pro Jahr von 2009 bis 2012. Diese Schiffe werden weiter Druck auf die Frachtraten bringen, weil dieser nicht mit einem Anstieg des Transportaufkommens rechnen können.

    Es sind ca. 450.000 Anleger an Schiffsfonds mit einem Volumen von über 50 Mrd. Euro beteiligt. Die durchschnittliche Beteiligung beträgt ca. 25.000 Euro.

    Viele dieser Anlager werden Probleme bekommen und sollten sich durch einen Fachanwalt für Bank- und Kapitalanlagerecht beraten lassen.