Die Universitätsstadt Kassel liegt im Norden des Bundeslandes Hessen und wurde das erste mal im Jahr 913 n. Chr. erwähnt. Auf zwei Urkunden des regierenden Königs Konrad I., ist die Stadt an der Fulda als "Chassalla", respektive "Chassella" erwähnt. Ab dem Jahr 1150, wurde die Stadt vom ehemaligen fränkischen Königshof als Residenz der Grafen, des fränkischen Hessengaus genutzt. Im Jahr 1189 wurden ihr die Stadt- und Marktrechte verliehen.
Die Stadt Kassel ist seit dem Jahr 1954 der Sitz des Bundessozialgerichts. Das Gericht unterliegt in der Dienstaufsicht dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und zählt zu den fünf obersten Gerichten des Bundes. Das Gericht fällt nur Urteile in den Angelegenheiten der Sozialen Sicherheit. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof und das Hessische Finanzgericht haben ebenfalls ihren Sitz in der nordhessischen Großstadt. Durch den Sitz der Gerichte sind zahlreiche Rechtsanwälte in Kassel ansässig.
In der mehr als 1000 jährigen Geschichte brachte die Großstadt an der Fulda auch immer wieder berühmte Juristen hervor. Im Jahr 1643 wurde Hermann Zoll, ein Richter und Anwalt, in Kassel geboren. Er studierte an einem Pädagogium in der Stadt und schrieb sich danach in mehreren deutschen Rechtsschulen ein. Im Jahr 1674 wurde er zum Rechtsanwalt ernannt. Fünf Jahre später wurde er zum Professor der Rechte. Ein weiterer bekannter Richter der Stadt Kassel ist Bernhard Philipp Heinrich Goddaeus (1742-1819). Er studierte ab dem Jahr 1760 Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen und war danach Justiz- und Verwaltungsbeamter sowie Richter am Oberappellationsgericht der Stadt.
