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Hildesheim und das Recht

Eine der ältesten und zur Zeit der Verleihung der Stadtrechte auch größten Städte Norddeutschlands liegt an der Innerste, einem kleinen Nebenfluss der Leine, 30 Kilometer südöstlich von Hannover. Hildesheim, seit 815 Bischofssitz, bezog seine Bedeutung im Mittelalter aus der Funktion als Marktplatz am westfälischen Hellweg, der bedeutendsten Handelsstraße in Norddeutschland. Im Jahr 983 erhielt die schnell wachsende Stadt das Marktrecht durch König Otto III. Zu jener Zeit lag der Marktplatz noch an seinem ursprünglichen Ort bei der Kirche St. Andreas, woran der Straßenname Alter Markt erinnert. Der zunehmende Platzbedarf machte zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine Verlegung des Hildesheimer Marktes an seine heutige Stelle notwendig.

Die Bedeutung des Handels für die historische Entwicklung der Stadt zeigt sich auch darin, dass Hildesheim bereits 1367 der Hanse beitrat, elf Jahre nach deren offizieller Gründung. Eng verbunden mit dieser von Lübeck geführten Handelsvereinigung ist das Lübische Recht, die Grundlage der städtischen Selbstverwaltung im deutschen Norden und Nordosten, das teilweise bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs im Jahr 1900 wirksam blieb. Das Lübische Stadtrecht entwickelte sich nach der Gründung der freien Reichsstadt Lübeck im Jahr 1226 und war nicht schriftlich fixiert. Erst 1586 erstellte der Drucker Johann Ballhorn eine gedruckten Ausgabe der damaligen revidierten Fassung. Wesentlichen Einfluss hatte das Lübische Recht auch auf die Entwicklung anderer Stadtrechtsformen, wie dem Magdeburger Recht. Es blieb aber das einzige Stadtrecht in Deutschland, das dem zunehmenden Einfluss des römischen Rechts widerstand.

Die rund 100.000 Einwohner zählende Stadt Hildesheim besitzt eine große Zahl an Kulturdenkmälern, von denen einige nach den Zerstörungen der letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs im Laufe der Jahre wieder aufgebaut wurden. Dazu gehört der Ende der 1980er-Jahre restaurierte Markt mit seiner Randbebauung aus Fachwerkhäusern und der besonders prägnante umgestülpte Zuckerhut, dessen Rekonstruktion 2010 vollendet wurde. Mit dem Dom St. Mariae und der Michaeliskirche gehören zwei Hildesheimer Kathedralen zum UNESCO Weltkulturerbe. Kulturhistorisch bedeutend ist auch der Hildesheimer Silberfund von 1868, ein 70-teiliges, römisches Silberservice, das heute Teil der Antikensammlung des Alten Museums in Berlin ist.

Die Wissenschaft ist in der niedersächsischen Stadt mit drei Institutionen vertreten, der Universität Hildesheim, seit 2003 eine Stiftungsuniversität, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst sowie der Norddeutschen Fachhochschule für Rechtspflege, die Anwälte ausbildet.

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