Karlsruhe, mit 173,46 Quadratkilometern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs, liegt rechts des Rheins in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein.
Geläufig ist der Name dieser ehemaligen Haupt- und Residenzstadt des einstigen Landes Baden vor allem durch das Bundesverfassungsgericht und den Bundesgerichtshof, die hier ihren Sitz haben. Der Tätigkeitsbereich der Rechtsanwälte in Karlsruhe erstreckt sich darüber hinaus noch auf ein Land- und zwei Amtsgerichte, ein Arbeitsgericht, ein Verwaltungsgericht und ein Sozialgericht. Bis zum 1. September 2012 unterhielt die Bundeswehr in der Stadt außerdem zwei Kammern des Truppendienstgerichtes Süd, dessen Hauptsitz sich in München befindet.
Obwohl Großherzog Carl kurz vor seinem Ableben im August des Jahres 1818 in Artikel II § 14 seiner Verfassungsurkunde bestimmte: "Die Gerichte sind unabhängig innerhalb der Grenzen ihrer Competenz", war die Rechtspflege in Baden bis Mitte des 19. Jahrhunderts in der untersten Instanz weiterhin den "Ämtern" zugeordnet. Recht und Gesetz oblagen damit der Verwaltung. So übernahmen bis 1857 anstelle von Rechtsanwälten in Karlsruhe rechtsgelehrte Beamte der Stadt-, Ober- und Bezirksämter die erste Instanz in bürgerlichen Rechtssachen.
Die vollständige Gewaltenteilung von Justiz und Verwaltungsapparat erfolgte erst unter Großherzog Friedrich I. im Jahr 1857. Ab diesem Zeitpunkt übten selbstständige Amtsgerichte, ein Stadtamtsgericht und ein Landamtsgericht, die Rechtspflege der Ämter aus. Dies dürfte den Karlsruher Kanzleien und Sozietäten und damit auch so manchem Rechtsanwalt einen Aufschwung beschert haben.
Wer damals Anwalt in Karlsruhe werden und Recht sprechen wollte, benötigte ein rechtswissenschaftliches Studium über sieben Semester, eine bestandene Prüfung als Rechtskandidat, eine zweijährige praktische Vorbereitungszeit und noch eine erfolgreich absolvierte Prüfung vor einer Kommission. Danach konnte ihn das Justizministerium zum Referendär ernennen.
Heute unterstützen die Rechtsanwälte in Karlsruhe ihre Klienten im Kampf um Recht und Gesetz im Gebäude des Amtsgerichts am Schlossplatz 23 und in einer Außenstelle an der Lammstraße. Eine weitere Nebenstelle in der Akademiestraße wurde gegen Ende 2007 aufgelöst.