Darmstadt stellt mit etwa 150.000 Einwohnern nach Frankfurt am Main, Kassel und Wiesbaden die viertgrößte Stadt von Hessen dar. Sie liegt im Süden des Landes und vereint vier Naturräume: die Oberrheinische Tiefebene, die Bergstraße, der Vordere Odenwald und das Messeler Hügelland.
Die Stadt, die aufgrund einer 1899 eingerichteten Künstlerkolonie auch als Zentrum des Jugendstils gilt, entstand im Mittelalter aus einer fränkischen Siedlung und wurde nach der Teilung des Landes Hessen im 16. Jahrhundert zur Residenzstadt. Spuren von menschlichem Leben gibt es allerdings bereits aus der Jungsteinzeit.
Heute ist Darmstadt ein Ort großer Vielfalt, an dem viele Juristen lebten, etwa der Rechtshistoriker Johann Martin von Abele (1753 - 1803), der Juradozent und Politiker Georg Best (1855 - 1946) und der Nationalökonom Arvid Harnack (1901 - 1942), welcher als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus 1942 hingerichtet wurde.
Darmstadt ist Sitz des Hessischen Rechnungshofs, des Polizeipräsidiums Südhessen sowie von Gerichten verschiedener Gerichtsbarkeiten: Amts- und Landesgericht, Arbeitsgericht, Sozialgericht und Verwaltungsgericht. Darüber hinaus befinden sich hier die ausgelagerten Senate des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main.
Kein Wunder also, dass sich in Darmstadt im Laufe der Zeit überdurchschnittlich viele Fachanwälte angesiedelt haben.
Die Stadt zeichnet sich durch zahlreiche kulturelle Institutionen, eine Vielzahl an Erholungsflächen und interessante Sehenswürdigkeiten aus, wie etwa der Hochzeitsturm auf der Mathildenhöhe als Wahrzeichen der Stadt oder die von dem Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltete Waldspirale.
Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung der Literatur in Darmstadt, was an den zahlreichen ansässigen Literaturvereinigungen und bekannten hier vergebenen Literaturpreisen deutlich wird. Auch das deutsche Zentrum der Schriftstellervereinigung P.E.N. hat ihren Sitz in Darmstadt, ebenso die Martin-Behaim-Gesellschaft, die sich der Verbreitung des deutschen Buchs im Ausland verschrieben hat.
Darmstadt macht aber auch seinem Ruf als Wissenschaftsstandort alle Ehre: Sie ist die einzige Stadt in Deutschland, nach der ein chemisches Element "das Darmstadtium" (Ordnungszahl 110) benannt ist. Es wurde 1994 im ansässigen GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung entdeckt. Zurückzuführen ist der 1997 vom Innenministerium Hessen verliehene Titel "Wissenschaftsstadt" allerdings auf die beiden heimischen Hochschulen und die 1877 gegründete Technische Universität sowie auf die weiteren über 30 Forschungsinstitute und -einrichtungen.
