Juni 2018 • mal gelesen

Rechtslexikon

Existenzgründung

Viele Menschen, die einen wahren Bewerbungsmarathon hinter sich haben und ihr berufliches Glück samt wirtschaftlichem Erfolg selbst in die Hände nehmen wollen, entscheiden sich für eine Existenzgründung. Rein formal begeben sie sich damit in eine selbständige Tätigkeit, sie sind also nicht mehr angestellt. Dies hat zur Folge, dass aus den erwirtschafteten Gewinnen sämtliche Aufwendungen für die Krankenkasse oder Rente selbst zu tragen sind, der Arbeitgeberanteil entfällt. Direkt zu Beginn der Existenzgründung kann ein Gründungsberater oder ein Anwalt eine unverzichtbare Hilfestellung sein, denn es gilt, mit einem professionellen Businessplan die geschäftlichen Grundlagen zu legen. Wichtig zu wissen ist, dass ein Existenzgründer bei der Vermittlung von Darlehen wie ein Verbraucher (und nicht wie ein Unternehmer) behandelt wird, sofern der Nettodarlehensbetrag die Grenze von 50.000 Euro nicht übersteigt.

Klare Strukturen von Beginn an: Der Businessplan fasst alle wesentlichen Aspekte der Existenzgründung zusammen

Dieses zentrale Dokument zwingt jeden Existenzgründer dazu, sich mit seiner Geschäftsidee (Produkte, Services, Preise, Umfeldanalyse etc.) konkret auseinanderzusetzen. Neben Überlegungen zum Marketing kommt der Unternehmensfinanzierung eine Schlüsselrolle zu. Insofern ist der Businessplan ein wichtiges Dokument, um externe Kapitelgeber von der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen. Auch über die Rechtsform sollten sich Existenzgründer Gedanken machen, denn neben der wichtigen Haftung und Handlungsspielräumen für etwaige Gesellschafter spielen hierbei vor allem auch Finanzierungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle. Mögliche Rechtsformen sind z.B. Einzelunternehmen, GbR, GmbH oder Aktiengesellschaft (AG).

Im Existenzgründerseminar werden Interessenten auf anstehende Herausforderungen vorbereitet

Eine Existenzgründung sollte auf keinen Fall überhastet und unüberlegt angegangen werden, denn gerade zu Beginn müssen die Weichenstellungen richtig vorgenommen werden. Die Praxis zeigt, dass die meisten Existenzgründungen in den ersten Monaten an einer unzureichenden Finanzierung scheitern. Gerade in den ersten Monaten oder auch Jahren ist der Kapitalbedarf sehr hoch, da die Produkte in der Regel noch keinen allzu großen Gewinn abwerfen. Ein erfahrener Gründungsberater ist der richtige Ansprechpartner, um staatliche Zuschüsse/Fördermöglichkeiten zu identifizieren und nutzbar zu machen. Bei der Gründung selbst ist ein Anwalt der richtige Ansprechpartner, wenn es um vertragliche Texte mit Hand und Fuß oder auch notarielle Beglaubigungen geht.